Auswanderung und Wegzug wegen mangelnder Verdienstmöglichkeit ließen die Einwohnerzahl auf 283 sinken. Der Tiefpunkt ist erreicht (siehe auch 1871) Als erster Industriebetrieb im Ort nimmt die Trikotwarenfabrikation Konrad Conzelmann im Gebäude Nr. 100, in der Zillhauser Straße, den Betrieb auf. Die Firma zählt 30 Beschäftigte. 1928 wird daraus eine Filiale der Firma Ludwig Haasis, Tailfingen.
Bau einer Hochdruckwasserleitung, die bereits 1908 wegen permanenten Wassermangels durch die Zuleitung weiterer Quellen erweitert werden muss (siehe auch 1972/73). Gründung einer Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins.
Gründung des Turnvereins „Frisch Auf“ und des Militärvereins. Letzterer bestand bis etwa 1935.
Einrichtung der ersten Fernsprechstelle (Telefon) des Ortes, im Gasthaus Waldhorn.
Zwei Wirtschaften gibt es in Streichen: den Ritter (siehe auch 1923) und das Waldhorn.
Ein starkes Erdbeben erschüttert die Region und beschädigt die alte Kirche (14. Jh. ) so schwer, so dass sie abgebrochen werden muss. Die Trikotweberei Johannes Götz und Karl Zimmermann nimmt im Gebäude Nr. 87 in der Schmalzgasse den Betrieb auf. Sie hat vier Beschäftigte.
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Alte und neue Kirche in Streichen |
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Versteigerung (November 1912) und Abriss des alten Kirchengebäudes. Bau der neuen Kirche.
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Elektrifizierung des Ortes durch den Gemeindeverband der Wasserversorgungsgruppe Kleiner Heuberg.
Erster Weltkrieg. Fünf Tote und zwei Vermisste sind zu beklagen (siehe auch 1924).
Abschuss der ersten Feldbereinigung. Die Anlegung von Feldwegen ermöglicht nun endgültig den Übergang von der mit Flurzwang behafteten Dreifelderwirtschaft (siehe auch 1862) hin zur freien individuellen Nutzung.
Erste methodistische Gottesdienste, im Haus des Johannes Schneider.
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Eröffnung des neuerbauten Gasthauses Löwen durch den Bierbrauer Max Müller. Dies wurde erst möglich, nachdem der Inhaber des nicht mehr in Betrieb befindlichen Gasthauses Ritter auf seine Wirtschaftsberechtigung verzichtete.
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Besuch aus Amerika |
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Erstellung eines Denkmals für die Opfer des Ersten Weltkrieges bei der Kirche.
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Einwohnerzahl: 341. Der durch Auswanderung und Wegzug von 1871 bis 1900 eingetretene Bevölkerungsverlust, von fast 20 Prozent, ist wieder ausgeglichen. Grund dafür sind vor allem die seit 1900 im Ort erfolgten Industrieansiedlungen und die verbesserten Möglichkeiten des Pendelns zum Arbeitsplatz. |